Alle Antworten auf unsere Lebensfragen liegen in uns.
Eine Ode an das Unterwegs sein in der Natur und im Leben.
Um Antworten auf deine persönlichen Lebensfragen zu erhalten, muss du bereit sein, Zeit mit dir allein zu verbringen und zu lernen, den Moment wahrzunehmen und deinen Lebensweg zu reflektieren. Der Grat zwischen Alleinsein (All-ein-sein) und Einsamkeit ist mitunter ein schmaler. Ich kenne solche Phasen der Einsamkeit natürlich auch. Sie treten insbesondere dann auf, wenn ich weder im Moment lebe, noch mit mir und meiner höheren Quelle verbunden bin.
Schon als Kind der 1960er Jahre war ich – neben sozialen Beziehungen, in denen ich steckte – bereit, mir selbst Gesellschaft zu leisten. Dafür brauchte ich eigentlich nur den örtlichen Wald und die umliegende Flur – wohlwissend, mich in der Sicherheit der dörflichen Umgebung zu befinden. Es war mir ein inneres Bedürfnis mich vom System Familie so früh wie möglich abzugrenzen und mein eigenes Ding zu machen. Ich fühlte mich als mutige Entdeckerin und gewissermaßen war ich ein rebellisches Kind. In meiner Familienwelt ging es hoch her, es war laut, turbulent und selten harmonisch, was an unserem sehr strengen und dominanten Vater lag. Da gab es kaum Raum für individuelle Entwicklung im System. Den habe ich mir in der freien Natur gesucht und war so oft es ging draußen am ‚Stromern‘. Ich mag diesen Begriff, den meine Mutter eher vorwurfs- denn liebevoll mir gegenüber nutzte, wenn ich mal wieder unterwegs war und Dreckverschmiert und mit diversen Blessuren zurück nach Hause kam.
Meinen Vater habe ich eigentlich nur gestresst und logischerweise wenig reflektiert erlebt. Er war eine furchteinflößende Person und arbeitete im Akkord, um das Familiensystem zu finanzieren, für das er verantwortlich war. Meine Mutter befand sich in einer Art Überlebensmodus. Sich als junge Frau in dörflicher Struktur mit Großfamilie nicht unterkriegen zu lassen, stets angepasst leben zu müssen, den beobachtenden Argusaugen der lauernden Nachbar:innen ausgesetzt, auch ja alles richtig zu machen, zudem mit einem mehr als cholerischen Mann an ihrer Seite, war sicher eine Herausforderung, die sie aber oft auch mit Humor überspielt hat. Für persönliche Bedürfnisse war da weder Zeit noch Kraft. In der Generation meiner Arbeiter-Eltern hat man nicht nach dem ‚Warum‘ im Leben gefragt, es war eine Weltkriegsgeneration! Beide haben in jungen Jahren den 2. Weltkrieg erleben müssen. Diese Traumata wurden von Generation zu Generation unbewusst weitergegeben.
Ich bin dankbar, dass mich mein Lebensweg durch verschiedene Begegnungen auf den Weg der Reflexion geführt hat. Ich hatte das Glück, zumindest von außen betrachtet, in einigermaßen friedlichen Zeiten aufzuwachsen. Vieles war dadurch für mich möglich. Womit ich früher oft gehadert habe war, dass es in einer Großfamilie mit so vielen Kindern kaum möglich ist, jeden Einzelnen als Individuum zu behandeln. Das schafft so ein Familiensystem nur – und ich behaupte mal eher selten – wenn die Eltern entsprechend reflektiert und gut situiert sind. Ich war also oft wütend auf meine Eltern, bis ich als Erwachsene irgendwann verstand, dass ich überhaupt kein Opfer bin und mich selbst an die Hand nehmen muss, wenn ich weiterkommen will und das das niemand sonst tut. Ich tue das seitdem ich 17 Jahre alt war und das selbstbestimmt!
Ich habe einige Jahre Therapie, diverse Coaching- und Trainer-Ausbildungen, eine Ausbildung, ein Ingenieurstudium und viele begleitete Selbsterfahrungsgruppen hinter mir und war stets bereit, in mich zu investieren sobald es mir möglich war. Finanziert habe ich mich eigentlich immer schon selbst. Das war nicht immer leicht, aber ich bin diesbezüglich ziemlich stolz auf mich. „You can call me ‚ein Einfamilienhaus mit Grundstück und großem Garten‘.“ ?
Die Vergangenheit ist ein Teil von mir, und sie hat mich zu der Frau gemacht, die ich heute bin. Ich nutze jede Möglichkeit mich weiterzuentwickeln, bin neugierig auf das, was da möglicherweise noch kommt, und lebe so gut es mir möglich ist im Moment.
Ich begegne mir selbst am besten im Unterwegs sein. Lange Zeit war ich in Trauer um den Verlust meines Selbst. Irgendwann aber habe ich gelernt, mir selbst zuzuhören und meine Muster im Denken, Fühlen und Handeln erkannt. Das heißt ja nicht, dass sie mir nicht immer wieder unterlaufen, aber ich wusste, ich bin auf meinem persönlichen Entwicklungsweg unterwegs.
Eine meiner Mentorinnen zu Beginn meiner Entwicklungsreise hat mal gesagt:
„Hast Du Dich erst auf den Weg nach Vorn und in ‚Dein persönliches Wachstum und Warum‘ begeben, gibt es keinen Weg zurück. Das muss Dir klar sein.“ Ihre Worte und auch der nachfolgende Auszug aus einem Brief von Rainer Maria Rilkes waren mein persönlicher Start zur Selbstreflexion. Ich habe erkannt, dass der Schlüssel zum Glück von Innen steckt und ich diesen nur umzudrehen brauche, damit ich in meinem persönlichen Zuhause ankomme und dort verweilen mag.
„(…) und ich möchte Sie, so gut ich es kann bitten,
Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in ihrem Herzen
und zu versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind.
Forschen Sie jetzt nicht nach Antworten,
die Ihnen nicht gegeben werden können,
weil Sie sie jetzt nicht leben könnten.
Und es handelt sich darum, alles zu leben.
Leben Sie jetzt die Fragen.
Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne zu merken,
eines fernen Tages in die Antworten hinein.“
Eine meiner höchsten Werte ist Freiheit. Wenn ich mich in der Natur unter freiem Himmel bewege – so wie jetzt während meiner #BulliWorkation – und soviel wie möglich draußen lebe, dann fühle ich mich in meiner Haut am wohlsten. Es erfüllt mich mit tiefer Freude und lässt mich meinen inneren Akku auftanken. Ich habe einen tiefen Sinn für die Schönheit um mich herum. Bin ich zu lange zuhause, in meiner kleinen gemütlichen Wohnung mit Blick auf Innsbruck, sehne ich mich schon bald wieder nach dem Unterwegs sein und danach Neues zu entdecken, nach bereichernden Begegnungen, nach Ruhe im Innen wie gleichermaßen nach Trubel im Außen. Das ist im Privaten wie auch im Business so. Für meine Kunden zu reisen und/oder mit Menschen coachend am Berg unterwegs zu sein, um sie in ihrem Entwicklungsprozess zu begleiten, ist das was ich beruflich am liebsten tue. Das ist für mich keine Arbeit, das ist ein Teil meines Lebens, den ich mir selbst aufgebaut habe und nicht mehr missen möchte.
Mit jedem Meter, den ich bergauf steige, klettere ich tiefer in mich hinab und erforsche mich neu und gleichzeitig auch vertraut. Ich gehe in die Natur, um Altes und Blockierendes auf meinem Weg auszuschwitzen. Mein Kreislauf kommt in Wallung, oft fluche ich und manchmal ärgere ich mich länger, momentan insbesondere darüber, dass ich mich in den letzten beiden für mich emotional und finanziell herausfordernden Jahren auf meine Weise habe gehen lassen. Immer wieder aber finde ich am Ende meiner Wanderungen oder Auszeiten zurück in meine innere Balance, weil ich mich aufs Neue habe begeistern lassen von der Schönheit um mich herum. Meine Seele liebt die Leichtigkeit und will unbedingt Neues entdecken.
Ich glaube an die Führung meines höheren Selbst, aber ich bin nicht immer in Verbindung mit meiner Quelle. Wo Licht ist, ist auch Schatten und natürlich befinde ich mich manchmal auch im Tal der Tränen. Mein Unterwegs sein, ob nun im Bulli oder anders reisend, wandernd in der Natur, ist jedes Mal wie eine persönliche innere Führung hin zu mir selbst. Das geht nicht von heute auf morgen und braucht oft längere Zeit.
Ich nenne mich #InnerMountainGuide und bin langjährig ausgebildete systemische Coachin. In diesem Jahr bin ich seit 20 Jahren selbständig mit meinem eigenen Business. Erfolgreich! Ich begleite Menschen, Teams und Unternehmen auf ihrem Entwicklungsweg hin zur persönlichen Klarheit, moderiere Workshops und halte Trainings für Menschen, damit sie mit dem, was sie tun wirklich wirksam sein können.
Weil Klarheit wirkt! Das ist mein Motto. Sehe ich selbst mal den Wald vor lauter Bäumen nicht und empfinde mich als unklar, gehe ich raus in die Natur, bringe mich in Abstand zu meinen inneren Verstrickungen und verbinde mich mit mir selbst, um daraus neue Klarheit zu erlangen. Klarheit ist ein immer fortwährender Prozess.
Ich lebe das, was ich anbiete und bin wirklich gut darin. Ich bin dafür da, Blockaden sichtbar zu machen, Mut zuzusprechen, Wünsche zu entdecken und lösungsorientierte Wege in die Klarheit zu erarbeiten. Den ersten Schritt musst du selbst gehen. Einmal getan, wirst du feststellen, dass es gar nicht so schwer ist, wie vielleicht befürchtet.
Am Berg unterwegs zu sein, flößt mir zuweilen durchaus Respekt ein. Ich habe aber ein gutes Gespür, wenn ich draußen unterwegs bin und vertraue auf meine innere Stimme.
Mut bedeutet für mich nicht zwangsläufig kühn und furchtlos zu sein. Mut konfrontiert mich mit dem verwundbaren Teil meines Ichs und fordert mich auf, meine Komfortzone zu verlassen. Falls ich mal nicht auf meine innere Stimme höre, was auch vorkommt, bin ich nicht mehr weit von meiner Panikzone entfernt. Verbinde ich mich aber mit Ruhe, Gelassenheit und ohne Stress mit mir, ist der Schritt in meine persönliche Entwicklungszone leichter und mein Wachstum beginnt. Und ich mache stets kleine Schritte am Berg, um Kraft zu sparen.
Angekommen, blicke ich zurück auf meinen Lebenstrack, der mich über schroffe Berge und sanfte Täler mit erquickenden Bächen geführt hat und stelle befriedigt fest, wie weit ich im Leben selbstbestimmt und aus eigener Kraft gekommen bin, wo die Gesteinsbrocken in Form von Blockaden lagen, und mit welcher Kraftanstrengung ich diese aus dem Weg geräumt habe oder manchmal auch umgehen musste. Zeit und Muße sind meine Begleiter in meinem Wunsch nach Entwicklung. Davon brauche ich viel. Ich will unbedingt den Gipfel erklimmen, um zu genießen, innezuhalten und zu sehen, was noch vor mir liegt und auch, was ich bereits geschafft habe.
Worum geht es im Leben? Für mich geht um den Moment. Es geht darum, das Leben hier und jetzt auf Erden zu genießen, das Geschenk des Lebens und die Schönheit unserer Erde wahrzunehmen und achtsam mit der Natur umzugehen, Begegnungen als Entwicklungsschritte anzusehen und freudig meinen persönlichen Lebensweg entlang zuschreiten. Liebe ist alles und die beginnt bei mir selbst. Das war bisher meine größte Erkenntnis und die hat mich enorm weitergebracht.
Im Unterwegs sein sammle ich Erinnerungen für dunkle Tage.
Meine Gefühle zuzulassen und mich zu zeigen, fällt mir nicht leicht. Es macht mich verwundbar. Ich kann das eigentlich noch nicht so gut, bin aber auf einem guten Weg und traue mich immer mehr. Ich sehne mich nach einer Welt-Gemeinschaft, die von Vertrauen und Empathie geprägt ist und möchte Brücken statt Mauern bauen.
Das Leben ist keine Endlos-Erfolgsschleife. Das Leben ist Entwicklung und es bedeutet durch Höhen und Tiefen zu schreiten. Das habe ich mal irgendwann gelesen und finde es stark.
Den Bergen ist es egal, wer ich bin, woher ich komme und wie schlau ich bin. Sie messen meine Willenskraft und mein Durchhaltevermögen auf dem Weg zum Gipfel wie auch meine Bereitschaft zum Innehalten und meine Demut zur Umkehr. Sie fordern meinen Respekt zum Leben. Ich mag das. Am Berg kann ich gar nicht anders als authentisch unterwegs zu sein.
Höre bei deinen Entscheidungen auf deine innere Stimme als höchste Instanz. Zügele deinen Verstand und lass dein Gefühl zur Kaiserin werden. Deinen eigenen Weg zu finden, wird einfach, sobald du aufhörst, es allen rechtmachen zu wollen. Natürlich sind da Ängste. Das ist ja klar. Aber die lösen sich auf, manchmal schon mit dem ersten Schritt, wenn du bereit bist loszugehen. Höre auf deine Sehnsucht. Ich glaube, sie ist ein Stück deiner Lebenswahrheit.
Mach dir klar, was dich glücklich macht und was du wirklich liebst und willst in deinem Leben. Mach dir bewusst, dass dein Leben noch lange dauern oder schon morgen vorbei sein kann. Was willst du wirklich? Wie willst du leben? Was noch erleben? Und dann geh deinen Weg. Hör auf dich und folge deinem inneren Ruf!
Und wenn du möchtest, dann begleite ich dich ein Stück auf deinem Weg zur dir selbst, als erfahrener #InnerMountainGuide führe und begleite ich dich auf deinen persönlichen Lebensweg. Oder du kommst zu eine meiner #AlmAuszeiten und begibst dich mit Gleichgesinnten auf deinen Weg und wirst durch gegenseitigen Austausch inspiriert.
Klärung kommt vor Klarheit. Wenn ihr mich sucht, ich bin im Wandel.
2020 war ein schräges Jahr. Dabei sah es so vielversprechend aus und wirkte so rund nach Außen, oder? Es sollte doch für Aufbruch und Neues stehen. Nun, das tat es ja durchaus, nur eben anders als ich es mir ausgemalt hatte. Es hat uns wohl alle ziemlich...
Ein Ritual für mehr Klarheit …
Zu meinen Jahreswechselritualen gehört es, das laufende Jahr wertschätzend zu verabschieden. Neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr, mache ich mir darüber Gedanken, was im kommenden Jahr angeschaut werden möchte – das verhilft mir persönlich immer zu mehr...
Mehr Klarheit bitte – eine innere Reise …
Stellen Sie sich vor, Sie sind in den Bergen. Es ist noch früh am Morgen. Alles ist ruhig um Sie herum. Die Luft ist noch kühl. Sie blicken Ihrem warmen Atem nach, der zu kleinen Dunstwolken vor Ihnen aufsteigt. Ihr Weg ist durchzogen von Baumwurzeln, versehen mit...